Licht an für die Tiefsee! | Greenpeace

2023-02-22 17:08:20 By : Mabino Lin

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Mitmachaktion zum Schutz der Artenvielfalt in den Meeren

Komm mit uns auf eine Entdeckungsreise durch die geheimnisvollen Tiefen der Meere und hilf uns, diese Welt zu schützen und zu bewahren!

250 kleine und große Meeresschützer:innen gingen mit leuchtendem Beispiel voran und demonstrierten in Hamburg mit selbstgebastelten Tiefseetier-Laternen gegen den geplanten Tiefseebergbau.

Das kostenlose Aktionspaket enthält ein 12-seitiges Sketchbook zum Ausmalen und Informieren, eine Unterschriftenliste für junge Meeresschützer:innen und das Infoheft "Mehr Meer für Alle!"

Ein spannender Beitrag aus der Kika-Reihe ERDE AN ZUKUNFT: Warum wollen Konzerne in der Tiefsee Buntmetalle schürfen? Und was sind die Folgen für das Leben tief unten im Meer?

Hilf mit, mehr Mitstreiter:innen für den Schutz der Tiefsee zu gewinnen! Sie können sich auf unserern Sammel-Listen eintragen, die wir im Sommer 2023 an die Politik übergeben werden!

In den tiefsten Tiefen der Ozeane ist es dunkel, kalt und voller Leben: Tiere, die wie Blumen aus dem Boden wachsen, feengleiche Quallen und der furchteinflößende Riesenkalmar sind hier zu Hause. Doch diese einzigartige Welt ist in Gefahr. Umweltgifte, Plastikmüll und Klimawandel sind längst in der Tiefsee angekommen. Jetzt bahnt sich eine weitere Bedrohung an: der Tiefseebergbau. Der Meeresboden birgt begehrte Rohstoffe, allen voran seltene Metalle, die zum Beispiel in Handys stecken. Wo die riesigen Maschinen den Meeresboden nach den Metallen durchpflügen, hinterlassen sie eine Spur der Verwüstung, deren Folgen nicht abschätzbar sind.

Auf dieser Seite findest du viele Informationen mehr über den größten Lebensraum der Erde und wie du mithelfen kannst, ihn zu bewahren. Schließ dich an und werde jetzt aktiv für die fabelhafte Welt der Tiefsee!

In den Tiefen der Meere gibt es viel mehr Leben als lange geglaubt. Nur ein Bruchteil wurde bis jetzt entdeckt, sagt die Forschung. Rund eine Million weitere Arten könnten sich noch in der Tiefsee tummeln. Doch bevor wir diese geheimnisvolle Welt erforscht haben, ist sie schon in Gefahr: Ein Wettrennen von Ländern und Konzernen steht bevor: es geht um den Abbau von seltenen Erden und Metallen.

Von der Tiefsee sprechen wir ab einer Tiefe von etwa 200 bis 800 Metern Tiefe. Durchschnittlich ist sie aber 4000 Meter tief. Der tiefste Punkt liegt im Pazifik, im Marianengraben bei etwa 11000 Metern Tiefe. Die Tiefseerinne ist rund 2000 Kilometer östlich der Philippinen.

Anders als lange gedacht, ist die Tiefsee kein leerer Lebensraum mit nur ganz wenigen skurrilen Tieren. Skurril sind sie schon, diese fantastischen Wesen, die großem Wasserdruck, Kälte und absolute Finsternis trotzen können. Du kennst vielleicht den furchteinflößenden Tiefsee-Anglerfisch mit seiner leuchtenden Laterne vor der Nase. Leuchtbakterien in ihrer Angel helfen ihm dabei, seine Beute anzulocken. Aber wusstest du, dass es fast 100 verschiedene Arten von Anglerfischen gibt? Und dass die Männchen winzig klein im Verhältnis zu den Weibchen sind?

Ein großer Teil der Artenvielfalt der Tiefsee findet sich im Bereich der Seeberge. Schätzungen zufolge gibt es weltweit bis zu 100.000 solcher Berge, die sich tausende Meter vom Meeresboden abheben können, ohne jemals die Wasseroberfläche zu erreichen. Dort wachsen vielfach seltene Korallen und Schwämme und bieten einen Lebensraum für tausende weitere Tierarten.

Artenreich ist auch das Leben an den sogenannten schwarzen Rauchern. Das sind Hydrothermalquellen, die an Tiefseevulkanen entstehen. Die Schlote können bis zu 30 Metern aus dem Meeresboden ragen und speien heißes, schwarzes und giftiges Wasser aus dem Meeresboden. Es enthält aber auch Mineralstoffe aus dem Erdinnern und dient so als Futterquelle für Bakterien, die wiederum anderen als Nahrungsquelle dienen und so eine eigene Nahrungskette in Gang setzen. Und so findet sich rund um die schwarzen (oder auch weißen) Raucher die größte Artenvielfalt der Tiefsee, sagen Forscher:innen. Darunter Muscheln, Röhrenwürmer, verschiedene Krebstiere und sogar Fische.

Seeberge und schwarze Raucher sind leider ins Visier von Konzernen geraten. Seit Jahren schon fischt und zerstört die Fischfang-Industrie mit zerstörerischen, schweren Fanggeräten in Tiefen von 1500 Metern. Noch weiter runter wagen sich jetzt Rohstoff-Unternehmen. Sie wollen an die Massivsulfide, aus denen die Schlote der schwarzen Raucher bestehen. Auch auf die Kobaltkrusten, die sich ebenfalls furch vulkanische Aktivitäten an den Seebergen gebildet haben, haben sie es abgesehen. Beide sind reich an High-Tech-Metallen, die für die Umwelt- und Energietechnik gebraucht werden.

Mit Tonnen schweren, monsterartigen Maschinen soll der Abbau erfolgen – welche Konsequenzen dies für das artenreiche Ökosystem der Tiefseeberge und Raucher hat? Weiß die Forschung noch nicht genau. Vermutlich keine guten. Das gesamte Meeresgefüge könnte in Gefahr geraten.

Gespensterkraken, die an Manganknollen brüten

Aber auch der Meeresgrund in 3000 bis 6000 Metern Tiefe ist ins Visier von Regierungen und Konzernen geraten. Dort liegen in einigen Meeresregionen sogenannte Manganknollen. Metallische Klumpen, die Millionen Jahre alt sind. Sie enthalten ebenfalls Metalle, die in der Hightech-Industrie, beispielsweise bei der Herstellung von Handys, Laptops oder E-Autos, genutzt werden. Der Abbau der Knollen würde den Meeresboden jedoch für unabsehbar lange Zeit zerstören. Zudem leben an den Manganknollen andere Meereslebewesen wie Mikroorganismen, Würmer, Krebse und Weichtiere und die kleine Tiefsee-Krake “Casper”. Sie brütet ihre Eier auf den Manganknollen aus.

Der geplante Knollenklau mit tonnenschweren Geräten würde nicht nur den Lebensraum dieser Tiere zerstören, sondern könnte auch schwere Auswirkungen auch auf andere Arten im Meer haben. Du weißt bestimmt: In der Natur ist alles mit allem verbunden.

Deswegen setzt sich Greenpeace dafür ein, dass die Pläne für den Abbau von Rohstoffen in der Tiefsee gestoppt werden. Denn es gibt andere Lösungen. Zum Beispiel ein umfassendes Recycling-System, so dass die wertvollen Stoffe aus alten Geräten wieder aufbereitet werden! Viele Konzerne forschen außerdem schon nach alternativen Möglichkeiten, wie sich ihre Hightech-Produkte  umweltverträglicher herstellen lassen.

Mach mit und setz dich dafür ein, dass die Pläne zur Ausbeutung der Tiefsee gestoppt werden!

Bestell dir unser kostenloses Aktionspaket und suche Unterstützer:innen für ein Moratorium. Das ist ein vorläufiges Verbot, bis die Folgen, die der Tiefseebergbau auf die Ökosysteme im Meer haben würde, ausreichend erforscht sind. Wir fordern, dass sich die deutsche Regierung für ein solches Moratorium international stark macht. Im Juni 2023 wird über die Zukunft der Tiefsee entschieden werden. Bis dahin wollen wir viele Menschen werden, sie sich für diesen einzigartigen und größten Lebensraum der Erde einsetzen. Dafür könnt ihr die Sammel-Liste aus dem Aktionspaket auch direkt hier herungerladen.

Ein seltener Mittelmeer-Sensenfisch oder Bandfisch (Trachipterus trachypterus) schwimmt in der Nähe der Insel Ponza (Isola di Ponza) durch das Mittelmeer. Der Mittelmeer-Sensenfisch kommt weltweit vor. Er ist in allen Ozeanen tropischer und subtropischer Gewässer beheimatet und lebt in Tiefen von 100 bis 600 Metern, mit seltenen Berichten über Tiefen von bis zu 1000 Metern.

Tiefsee-Zehnfüßer (Sergestes-Larve, Zehnfüßer-Krebstier). Die Krebslarven der Gattung Sergestes haben fein verzweigte Antennen, die es ihnen ermöglichen, in der freien Wassersäule zu schweben. Erwachsene Sergestes-Krebse sind in der Lage, Schattenwürfe in der Dämmerung durch schwache Biolumineszenz (selbst erzeugtes Licht) an ihrer Körperunterseite zu verhindern und sich so vor darunter lauernden Fressfeinden zu tarnen. Die Intensität ihres Leuchtens wird an die aktuelle Lichtmenge angepasst, die von oben einfällt.

Bild eines in Gefangenschaft gehaltenen Fangzahns (Anoplogaster cornuta), Tiefseefisch im Atlantischen Ozean in der Nähe von Kap Verde. Die Zähne des Fangzahnfisches Anoplogaster cornuta sind die – bezogen auf den Körper – am längsten bekannten Meeresfische. Sie sind so lang, dass der Fisch sein Maul nur schließen kann, indem er sie in zwei Hohlräumen rechts und links von seinem Gehirn verstaut.

Bild eines gefangenen Triplewart-Seeteufels (Cryptopsaras couesi) im Atlantischen Ozean in der Nähe von Kap Verde. Es gibt fast hundert Arten von Anglerfischen der Gattung Ceratoiose. Der Tiefsee-Seeteufel (Cryptopsaras couesi) lebt in Tiefen von über 500 m. Abgebildet ist ein Weibchen, das an der Körperstruktur und -größe zu erkennen ist. Nur weibliche Cryptopsaras couesi werden größer als 15 cm, haben die scharfen Zähne und die „Angelrute“, um andere Fische zu fangen.

Bild einer jungen Kronenqualle (Periphylla periphylla) im Trondheimsfjord in Norwegen.

Dieser kleine Tiefsee-Krake wurde nach dem Gespenst Casper genannt. Casper lebt und brütet an Manganknollen. Durch den Tiefseebergbau wäre seine Spezie in Gefahr.

Hurra! So viele tolle Einsendungen haben uns erreicht. Die Auswahl ist uns soooo schwer gefallen... Aber hier sind sie: Die drei Gewinner-Tiere - und einige mehr!

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